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Das Blatt der Frühlingsweide Nicht deshalb lieb ich jene junge Frau, Die träumerisch an ihrem Fenster lehnt, Weil sie den ragenden Palast besitzt Am Gelben Flusse, - nein, ich liebe sie, Weil sie dies kleine Blatt der Frühlingsweide Ins Wasser gleiten ließ . . . Nicht deshalb liebe ich den Ostwind, weil Er mir den holden Duft der Birnbaumblüten Herüberträgt von blumig weißen Höhen, - Nein, weil er mir das Blatt der Frühlingsweide An meinen Kahn trieb, - darum lieb ich ihn! Nicht deshalb lieb ich dieses kleine Blatt Der Frühlingsweide, weil es mir die Wonnen Des Lenzes bringt, - nein, weil die junge Frau Mit einer feinen Nadel meinen Namen Hineingeritzt hat, - darum lieb ich es! Chang Chiu-Ling
Chang Chiu-Ling (673 – 740), chinesischer Dichter, Politiker. Auch Zhang Jiuling; Chang Tiou-Lin; Dschang Giu Ling; Tchan-Tiou-Lind
Das Gedicht ‚Das Blatt der Frühlingsweide‘ von Chang Chiu-Ling wurde vertont.
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Holzschnitt: Chang Chiu-Ling (630 – 740),
aus: „Geliebte, wenn ich dich entzückt betrachte – Die chinesische Flöte“. Orientalische und fernöstliche Liebesdichtungen in Nachdichtungen von Hans Bethge. Seite 69
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Foto: Hans Bethge (1876 – 1946)