Liebt das Buch

die Quelle des Wissens

Liebt das Buch – die Quelle des Wissens, nur das Wissen ist rettend, es kann uns allein zu geistig starken, ehrlichen, vernünftigen Menschen machen, die fähig sind, den Menschen aufrichtig zu lieben, seine Arbeit zu ehren, und sich herzlich an den herrlichen Früchten seiner unablässigen, großen Arbeit zu erfreuen.

Maxim Gorki

Alexei Maximowitsch Peschkow (1868 – 1936), russischer Schriftsteller

Leider sind die russischen Webseiten zur Zeit kaum zu erreichen und sehr unsicher. Sobald sich die Lage nicht ändert, kann ich nicht das Original auf russisch auf meine Webseite zeigen.

Bild: Maxim Gorki (1868 – 1936)

Die arme Tochter an ihre schlafende Mutter

Jede Freude, die dich grüßet

Die arme Tochter an ihre schlafende
Mutter.

Schlummre sanft die Nacht zum Morgen,
Der ein neues Jahr dir bringt!
Und verschlummre deine Sorgen,
Die fast jeder Tag verjüngt!

Träume lieblich, und genieße
Eine lange leichte Nacht;
Denn dir warten Kümmernisse,
Wenn dein Auge wieder wacht!

Immer Arbeit, immer Grämen
Mußtest du zum Lebensloos
Von des Glückes Händen nehmen,
Dem sein Liebling sitzt im Schooß.

Jede Freude, die dich grüßet,
Schafft dein Herz dir fast allein,
Und dein Leben wird versüßet,
Wenn du Menschen kannst erfreun.

Trost zu seyn bey ihrer Klage,
Machst du dir zur schönen Pflicht;
Doch des Lebens Ruhetage
Kennest du noch selber nicht,

Lernst sie auch wohl nimmer kennen,
Bis dein gutes Herz dir bricht. —
Möcht' ich sie dir geben können!
Aber ach! das kann ich nicht.

Seiner Aeltern Alter pflegen,
Dieses höchste Lebensglück:
O, wie käme solcher Segen
Mir zu meinem Mißgeschick?

Das gehört zu meinen Träumen! —
Drum, o Mutter, schlaf nur hier!
Einmal unter Edens Bäumen
Magst du wachen für und für!

Caroline Louise von Klencke

Caroline Louise von Klencke (1754 – 1802), deutsche Dichterin, Schriftstellerin

Der Mensch

seinen Vergnüngen Nachjagd

„Der Mensch, der Tag für Tag seinen Vergnügungen Nachjagd, wird seiner Laster am Ende überdrüssig und erntet zuletzt nur Trauer und Reue, der Mensch der Arbeit aber vergeudet seine Kräfte im täglichen Kampf ums Brot, nur um sich die Lebenskräfte zu erhalten, die er zu seiner Arbeit braucht. So leben sie in einem traurigen Kreislauf:

sie leben um zu arbeiten und arbeiten, um das Leben zu festigen, gerade als ob das tägliche Brot der einzige Sinn eines mühseligen Daseins wäre und dieses mühselige Dasein uns ist dazu gegeben sei, um das tägliche Brot zu verdienen.“

Daniel Defoe

Daniel Defoe (1660 – 1731) englischer Schriftsteller, Erzähler, Essayist.

Vers stammt aus

‚The Further Adventures of Robinson Crusoe‘
(Die weiteren Abenteuer des Robinson Crusoe)
Erstveröffentlichung 1719. Verlag: W. Taylor