
Ein guter Mensch verbreitet eine Atmosphäre des Glücks, die allen zugute kommt, die um ihn sind.
Paolo Montegazza
Paolo Montegazza (1831 – 1910) italienischer Physiologe, Anthrologe, Neurologe, Arzt, Autor
Ein guter Mensch verbreitet eine Atmosphäre
Ein guter Mensch verbreitet eine Atmosphäre des Glücks, die allen zugute kommt, die um ihn sind.
Paolo Montegazza
Paolo Montegazza (1831 – 1910) italienischer Physiologe, Anthrologe, Neurologe, Arzt, Autor
Die meisten Menschen suchen ihr Glück
Die meisten Menschen suchen ihr Glück darin, alle ihre Wünsche befriedigen zu können. Wehe dem Unglücklichen, dessen Wünsche erfüllt erden und dem nichts nicht zu wünschen bleibt.
Paolo Montegazza
Paolo Montegazza (1831 – 1910) italienischer Physiologe, Anthrologe, Neurologe, Arzt, Autor
Ein kleine Raupe lag
Die Raupe und der Schmetterling Eine kleine Raupe lag, In ihr Leichentuch gesponnen, Tot im Angesicht der Sonnen, Und es war der schönste Tag. Ein schöner Schmetterling Kam geflogen, setzte sich Neben sie, und sagte: dich Arme Raupe wird nun bald Die allmächtige Gewalt, Die dort oben strahlt, erheben; Und, in schönerer Gestalt Als du starbest, wirst du leben! Ach! Ich will doch Achtung geben, Wie du zu dem neuen Leben Wirst hervor gehn! Plötzlich warf Sie die Schaal' ab, ließ sie liegen, Und, der schöne Schmetterling Sah den neuen Engel fliegen, Wenn ich ihn so nennen darf. J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Lieder, Fabeln und Romanzen“ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Verlag: Iversen, Leipzig, 1758. Achte Fabel, Seite 14
Lauf Mäuschen!
Die Katze und die Maus Einst spielte eine Katze Mit einer kleinen Maus. »Lauf', Mäuschen!« sagte sie, und warf die scharfe Tatze Liebkosend nach, ließ auf und nieder Sie laufen, fing sie wieder Und sah vergnügt und freundlich aus. »Ach, liebe Katze!« sprach die Maus, »Ich kenne diese Schmeicheleien Und diese Scherze; ach! sie dräuen Mir armem Mäuschen bittern Tod!« »Was?« sprach die Katze, »das ist Spott!« Und biß sie todt! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Lieder, Fabeln und Romanzen“ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Verlag: Iversen, Leipzig, 1758. Sechste Fabel. Seite 11
In meinem Herzen wohnt ein LIed
Das Lied im Herzen In meinem Herzen wohnt ein Lied, Das brächt ich gern heraus; Es neckt und nagt und drückt und zieht, Und wähnt zu sein ein freies Lied, Und bleibt doch stets zu Hauf'! Und lausch' ich ihm, so kommt mir's vor, Als säng's mit leisem Ton Den Grazien, den Musenchor, Und dem Apollo selbst in's Ohr, Der holden Liebe hohn. Die holde Liebe leckte mich In ihrem Myrrthenhain, Und lie´darin den Mann, - der sich In ihr geheimstes Läubchen schlich, Und mich, - nicht glücklich sehn! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Johann Wilhelm Ludwig Gleim – “ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Herausgegeben durch Wilhelm Körte (1776 – 1846). Zweites Band. Verlag: im Büreau für Literatur und Kunst, Halberstadt, 1811. Lieder, Seite 18
Mit Grazien tanzt
Die Rosen Der Rosen pflanz' ich immer mehr und mehr! Weil Amor sich mit Rosenkränzen Am liebst schmückt, wenn er Mit den Grazien tanzt; So werden in allen Herbsten und Lenzen Rosen gepflanzt! Mit Rosen schmück' ich mir mein braunes Haar, Mit Rosen schmück' ich Amores Köcher, Die ganze Musenschaar Ist mit Rosen geschmückt, Wenn Bachus in die geräumigen Becher Rebensaft drückt! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Johann Wilhelm Ludwig Gleim – “ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Herausgegeben durch Wilhelm Körte (1776 – 1846). Zweites Band. Verlag: im Büreau für Literatur und Kunst, Halberstadt, 1811. Lieder, Seite 18
Zwei schöne Tage sind verloren
An Doris Zwei schöne Tage sind verloren, Ich sah' an ihnen Doris nicht! Ich sah' in ihrer Pracht Auroren, In ihrer Schönheit sah' ich Floren, Sah Luna's sanftes Silberlicht, Doch meine Doris sah' ich nicht; Zwei schöne Tage sind verloren! Ach hätt' ich doch die Tage wieder, Wie schöner noch mit ihr, mit ihr! Mit ihr säng' ich Autoren Lieder, Die Grazien und ihre Brüder, Die Liebesgötter alle hier, Umarmen sie und dienten ihr! Ach, hätt ich doch die Tage wieder! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Johann Wilhelm Ludwig Gleim – “ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Herausgegeben durch Wilhelm Körte (1776 – 1846). Zweites Band. Verlag: im Büreau für Literatur und Kunst, Halberstadt, 1811. Lieder, Seite 18
Mein erster Kuss und diese Rose, schön
Die Rose Wenn meine Doris diese Rose nimmt, Die in der liebe Feuerfarbe glimmt, Dann hoff' ich wird sie sich bequemen, Den ersten Kuss von mir zu nehmen. Mein erster Kuss und diese Rose, schön, Wie Doris, mögen dann zusammen gehen, Wie zwei vertraute gute Seelen, Und ihrer Liebe mich empfehlen! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Johann Wilhelm Ludwig Gleim – “ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Herausgegeben durch Wilhelm Körte (1776 – 1846). Zweites Band. Verlag: im Büreau für Literatur und Kunst, Halberstadt, 1811. Lieder, Seite 18
An euch, ihr Grazien, aus euch
An drei schöne Mädchen Aus euch, ihr Grazien, aus euch Soll ich die Liebste mir erwählen? Ihr seht einander ja so gleich: Die Schönste kann ich nicht verfehlen! Allein, ihr Grazien, aus euch Möcht' ich die Zärtlichste mir wählen, Und ach, die Zärtlichste von euch, Die könnt' ich nur zu leicht verfehlen! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Johann Wilhelm Ludwig Gleim – “ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Herausgegeben durch Wilhelm Körte (1776 – 1846). Zweites Band. Verlag: im Büreau für Literatur und Kunst, Halberstadt, 1811. Lieder, Seite 17
Sieh‘, wie dort ein kleiner Vogel
Amor ein Vogel Sieh’, wie dort ein kleiner Vogel Auf dem Myrthenzweige sitzt, Lauschend in die Ferne siehet Und den Mund zum Pfeifen spitzt! Denkt er Mädchen, deren Busen Nicht sein schärfster Pfeil durchdrang, Hier im Garten zu besiegen Mit harmonischem Gesang? O, du holder kleiner Vogel, Meine Magdalis ist hier: Pfeif’ ein Liedchen, liebster Vogel, Und ihr Herz erpfeife mir! J. W. L. Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) deutscher Dichter, Sekretär, Fabeldichter, Schriftsteller, Aufklärer
aus: „Johann Wilhelm Ludwig Gleim – “ von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Herausgegeben durch Wilhelm Körte (1776 – 1846). Zweites Band. Verlag: im Büreau für Literatur und Kunst, Halberstadt, 1811. Lieder, Seite 11